Patienten-Info zum Grauen Star

Grauer Star – was ist das eigentlich?

Patienten-Info zum Grauen Star

Grauer Star und seine Behandlungsmethode. (Bildquelle: © Maksim Šmeljov – Fotolia.com)

Beim Grauen Star, auch Katarakt genannt, spricht man von einer Trübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Anfangs nehmen die Betroffenen Symptome wie allgemeine Sehverschlechterung oder einen leichten Grauschleier wahr. Erhöhte Blendungsempfindlichkeit bei Sonnenlicht, abnehmendes Kontrastsehen und Probleme beim Autofahren in der Nacht sind weitere Folgen. Einige Betroffene klagen über das Sehen von Doppelbildern. Im späteren Stadium verstärkt sich der Grauschleier und kann sich auf das gesamte Gesichtsfeld ausbreiten. Alltagssituationen wie Lesen oder Autofahren werden dann zunehmend schwieriger, die Lebensqualität nimmt ab. Meist tritt die Linsentrübung im Alter ab ca. 60 Jahren auf, daher spricht man auch von einer sogenannten Alterskatarakt.

Grauer Star – Behandlungsoptionen

Bei fortgeschrittener Linsentrübung und deutlich schlechtem Sehvermögen ist eine Operation die einzige Behandlungsoption. Die durchschnittliche Operationszeit ist mit 20 Minuten vergleichsweise kurz. Zudem haben die Operateure heute eine große Routine bei dem ambulant durchführbaren Eingriff. Operiert wird meist dann, wenn sich der Patient durch den Grauen Star stark beeinträchtigt fühlt. Mittels eines kleinen Schnitts wird bei der Katarakt Operation die Linsenkapsel geöffnet und die getrübte Linse entfernt. Sie wird durch eine künstliche Linse, man spricht auch von einer Intraokularlinse, ersetzt. Es wird in der Regel jeweils nur ein Auge operiert. Ein zweiter Eingriff am anderen Auge kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Welche Linsen stehen zur Auswahl?

Patienten haben die Wahl zwischen Standard-Kunstlinsen wie die Monofokallinse und Premiumlinsen wie z.B. die Multifokallinse. Monofokallinsen erzeugen nur einen Brennpunkt auf der Netzhaut, d.h. man kann nur in einem bestimmten Entfernungsbereich, z.B. in der Ferne, wieder „scharf“ sehen. So muss der Patient nach der Operation für den anderen Bereich, z.B. „Nähe“, weiterhin auf herkömmliche Sehhilfen zurückgreifen.

Bei der Multifokallinse handelt es sich um eine Mehrstärkenlinse. Sie verfügt über mehrere Brennpunkte. Dem Träger dieser Linsen ist es somit wieder möglich, sowohl in der Nähe, als auch in mittleren und ferneren Reichweiten klar und deutlich zu sehen. Ähnlich wie beim Tragen einer Gleitsichtbrille muss sich das Gehirn nach der Operation erst an die neue Linse gewöhnen, um den Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht umsetzen zu können. Dann aber steht der freien Sicht nichts mehr im Wege. Auf Brillen kann in der Regel ganz verzichtet werden. Implantierte Linsen halten meist ein Leben lang.

Bildquelle: © Maksim Šmeljov – Fotolia.com

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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