Neues Video zeigt einen brutalen Überfall der chinesischen Polizei auf ein Dorf in der Nähe von Lhasa

IGFM München

(NL/1322521568) Seltene, aus Tibet geschmuggelte Videoaufnahmen zeigen den alarmierenden Grad an Repression und roher Brutalität, mit der die Polizei mit den Tibetern umgeht.

In dem 22minütigen Video sieht man um die einhundert chinesische Sicherheitskräfte, die mit Schnellfeuerwaffen bewaffnet in Begleitung von gepanzerten Fahrzeugen ein kleines verschneites bergiges Dorf überfallen. Die Militärpolizisten bewegen sich in Angriffsformation, dringen in die Häuser ein und ziehen die Bewohner aus den Betten, manche sogar unangezogen. Auf den Gesichtern liegen panische Angst und Entsetzen. Die Konversation wird auf Tibetisch und Mandarin geführt.

Dieses Video bietet der Außenwelt wohl den ersten Einblick in das Regime von Furcht und Schrecken, mit dem die chinesischen Behörden gewöhnliche Tibeter unter Kontrolle zu halten versuchen.

Die Aufnahmen wurden gemacht, als die chinesische Polizei, Sondereinsatzkommandos und paramilitärische Truppen auf die Proteste vom März 2008 hin Hausdurchsuchungen vornahmen. Die festgenommenen Personen nahmen vermutlich an den Protestaktion am 11. März 2008 teilt, die von Mönchen des Klosters Sera und Nonnen des Klosters Chubsang angeführt wurden.

Obwohl man kein Zeichen von Gegenwehr oder einem Fluchtversuch bei den Männern und der einen älteren Frau, die festgenommen werden, bemerkt, stoßen und treten die Sicherheitsleute die Tibeter und zwingen sie im Schnee hinzuknien. Bei dieser unnötigen brutalen Machtdemonstration sieht man, wie sie ihre Gewehre auf die Gesichter der Tibeter richten, während sie sie zwingen in die Kamera zu blicken und ihren Namen und ihr Alter zu sagen.

Das Video, bei dem es sich wohl um polizeiinterne Filmaufnahmen handelt, erwähnt nicht den genauen Ort, noch das Datum des Überfalls, doch Exiltibeter sind der Ansicht, es könne aus dem Jahr 2008 stammen, als das Hochland von Tibet von landesweiten Aufständen erschüttert wurde. Die Ortschaft ist vermutlich das Dorf Dogde in der Nähe des Klosters Sera.

Jampel Monlam, ein erfahrener Forscher am Tibetischen Zentrum für Menschenrechte und Demokratie, bemerkte, daß drei Tibeter mit ähnlichen Namen wie die in dem Video vorkommenden, 2008 wegen ihrer Teilnahme an den friedlichen Demonstrationen zu Haftstrafen verurteilt wurden. Jampa Monlam, der selbst ein politischer Gefangener war, kritisierte die chinesische Regierung wegen ihres unmenschlichen Umgangs mit den Tibetern, wie er in diesem Video deutlich wird.

„Das Gesetz schreibt vor, daß das Sicherheitspersonal bei Festnahmen zumindest einen Haftbefehl vorlegt und die Regeln für die Verhaftung einhält, aber in dem Video sehen wir deutlich, wie brutal und gesetzlos sie mit den Tibetern umgehen“. „Dies ist das wahre Gesicht Chinas, gleichgültig was für ein rosiges Bild sie vor anderen zu erschaffen versuchen“.

Thupten Samphel, der Sekretär des Department für Information und Internationale Beziehungen der Tibetischen Zentralverwaltung, äußerte Phayul gegenüber, das Video beweise, welchen fürchterlichen Menschenrechtsverletzungen Tibeter in ihrem täglichen Leben ausgesetzt sind.

„Die Person, die ihr Leben riskierte, um dieses Filmmaterial aus Tibet zu schmuggeln, hat dem tibetischen Volk einen großen Dienst erwiesen. Es ist eine wichtige Unterlage für den Kampf des tibetischen Volkes“.

Das Videomaterial mit englischen Untertiteln gibt es auf der Seite http://www.tibetonline.tv.

Außerdem gibt es das Video bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=-iwsNCnTApw, zwar ohne Untertitel, dafür leichter abspielbar.

Quelle; Phayul, www.phayul.com, DIIR, www.tibet.net
Diese Pressemitteilung wurde im Auftrag übermittelt. Für den Inhalt ist allein das berichtende Unternehmen verantwortlich.

Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
Jürgen Thierack
Rudolfstraße 1
82152 Planegg
tibet@igfm-muenchen.de

http://www.igfm-muenchen.de