Berlin will Rasselisten abschaffen und Hundeführerschein einführen

Hundefreundliches Klima in Deutschland?

(NL/1012217239) Die Parteien im Abgeordnetenhaus in Berlin sollen sich Zeitungsberichten zufolge (taz, Morgenpost online, bz) darüber verständigt haben, das Berliner Hundegesetz zu ändern und die Rasselisten abzuschaffen. Das klingt nicht nur gut, sondern wäre in der Tat ein Fortschritt. Die Wissenschaft ist sich in diesem Punkt schon lange einig. Ob ein Hund gefährlich ist, hat nichts mit der Rasse zu tun, eher schon mit Sozialisation, die in der Verantwortung des Hundehalters liegt.

Berlin will sich künftig am Niedersächsischen Hundegesetz orientieren, das am 1. Juli 2011 in Kraft getreten ist. Als einziges von sechzehn Bundesländern verzichtet Niedersachsen auf die Rasseliste. Wenn Hunde dort auffällig werden und andere beißen, werden sie nach § 7 als „gefährlich“ eingestuft wie „Kampfhunde“ und müssen sich einem Wesenstest unterziehen.

Hundeführerschein

Jetzt will Berlin den Hundeführerschein einführen, der offiziell „Sachkundeprüfung“ heißt und in in Niedersachsen und anderen Bundesländern schon obligatorisch ist oder Voraussetzung ist für die Befreiung vom Leinenzwang wie beispielsweise in Hamburg.

Bei der schriftlichen Sachkundeprüfung müssen die Hundehalter auch etwas über Dominanz wissen und beispielsweise diese Frage beantworten:

Welche Methode ist geeignet, um die Rangordnung zwischen Mensch und Hund klarzustellen bzw. sich als Mensch die höchste Rangposition zu erarbeiten?

a) Man ignoriert den Hund konsequent bei jedem unerwünschten bzw. Rang anmaßenden Verhalten.

b) Man schimpft konsequent mit dem Hund bei jedem unerwünschten bzw. Rang anmaßendem Verhalten.

c) Man sollte den Hund immer vor sich her laufen lassen, damit er sich kontrolliert fühlt.

d) Man unterwirft den Hund regelmäßig, indem man ihn z.B. auf den Rücken legt.

(Richtige Antwort: a)

Diese Frage zeigt, welches Menschenbild dem Hundeführerschein zugrunde liegt, und bei vielen Hundetrainern anzutreffen ist: Der Hund muss brav sein, aufs Wort gehorchen und dem Menschen untertan sein. Um dies zu vermitteln braucht es keinen Hundeführerschein. Wozu also?

In Berlin gibt es zweihunderttausend Hunde. Jeder Hundehalter muss die Sachkundeprüfung ablegen, sonst drohen empfindliche Strafen. Hamburg beschäftigt hauptamtliche Aufpasser, die jeden Verstoß gegen das Gesetz zur Anzeige bringen. Wer keinen Nachweis über das Ablegen der Gehorsamsprüfung besitzt und seinen Hund nicht an der Leine hat, muss zahlen. Es klingelt kräftig in der Staatskasse. Die Freude der Tierschützer über die Abschaffung der Rasselisten wird bald verflogen sein. Ein Hundeführerschein kostet den Hundehalter zwischen einhundertfünfzig und zweihundert Euro. Das gilt für alle. Bei Hundehaltern hört der Sozialstaat auf.

Wir brauchen neue Ideen und Konzepte

Nach der Verabschiedung des neuen Hundegesetzes 2011 in Niedersachsen sagte der zuständige Minister Gert Lindemann: Das neue Hundegesetz stärkt den Tierschutz und hilft, Beißunfälle zu vermeiden.

Obwohl die Unfälle mit Hunden nach wie vor bis heute im Promillebereich liegen, werden Hunde als Problem in unserer Gesellschaft dargestellt. Eine Änderung und Lösung ist nicht in Sicht. Hundeführerschein sowie Leinen- und Maulkorbzwang haben die Probleme nicht gelöst, eher noch verstärkt.

Hundehalter brauchen unbedingt eine Lobby, um Einfluss zu nehmen auf die Berichterstattung der Medien über Beißunfälle und den Gesetzgeber davon zu überzeugen, dass Hundegesetze der falsche Weg sind, um zu einem hundefreundlicheren Klima zu kommen. Wir brauchen neue Ideen, um solche „Probleme“ zu lösen.

Karl-Heinz-List ist Unternehmens-, Personalberater und Autor

http://www.houndsandpeople.com/de/magazin/aktuelles/berlin-will-rasselisten-abschaffen-und-hundefuhrerschein-einfuhren/

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