Was meist am Arbeitsplatz beginnt, frisst sich unaufhörlich durch alle Ebenen des Lebens und macht auch, wie im sensibel pointierten Drama „Mobbing“ vor der Liebe von Anja (Susanne Wolff „Dreileben“) und Jo (Tobias Moretti „1½ Ritter“) nicht Halt.
Der bedrückende Film unter Regie von Nicole Weegmann nach dem Buch „Mobbing“ von Eva & Volker A. Zahn zeigt ungeschminkt das Zusammentreffen von Angst, Wut, Ohnmacht und Verzweiflung und welche bitteren Konsequenzen diese belastende Situation für alle Betroffenen hat.
„Mobbing“ erscheint neben „Empathie“, „Blaubeerblau“ „Hundsbuam“, „Inklusion“, „Operation Zucker“ und „Zappelphilipp“ in der DVD-Edition „DER WICHTIGE FILM“.
Bei Anja (Susanne Wolff) und Jo Rühler (Tobias Moretti) läuft alles rund. Sie haben die besten Voraussetzungen für ein glückliches Leben im oberbayerischen Freising. Ein schönes Zuhause, genug Geld, zwei gesunde Kinder und viele Freunde. Der charismatische Jo ist in dem kleinen Wohnort sehr beliebt. In seinem Job für das Kulturreferat der Stadt geht er seit 18 Jahren leidenschaftlich auf und managt souverän die größten Projekte. Jo ist ein Macher: Er hilft, wo er kann und ist überall willkommen. Als er eine neue Vorgesetzte bekommt, ändert sich sein Leben. Die Chefin spricht ihm Kompetenzen ab und entzieht ihm nach und nach seine ursprünglichen Aufgaben. Jo kann mit Anja nicht reden, hat kein Ohr für ihre Ratschläge und kapselt sich immer mehr ab. Seine Wut kompensiert er im Garten bei der Arbeit mit der Kettensäge. Doch die Situation spitzt sich zu. Als er letztlich zum Handlanger degradiert wird, wendet sich auch Jo´s Umfeld ab. Die Kollegen reagieren unfair und auch Anja schwankt zwischen Hilflosigkeit, Wut und Misstrauen. Schließlich wird Jo fristlos gekündigt. Anja rätselt, wie das passieren konnte und versteht Jo, der mittlerweile zur Flasche greift, schon lange nicht mehr. Für Jo jedoch, der als letzte Hoffnung auf ein positives Urteil des Arbeitsgerichts wartet, steht jedoch nicht nur sein Arbeitsplatz auf dem Spiel. Er kämpft nun um die nackte Existenz, denn seine Würde, seine Liebe und seine Familie sind an der belastenden Situation zerbrochen.
Hintergründe: Die Koproduktion „Mobbing“ des Bayerischen Rundfunks, SWR und Arte für DAS ERSTE hatte bei ihrer TV-Ausstrahlung im Mai 2013 (ARD) 3,51 Mio. Zuschauer (12,3% MA). Der Erfolg und die thematische Brisanz dieses tiefsinnigen TV-Dramas ist auch in der Nominierung von Susanne Wolff für den Deutschen Fernsehpreis 2013 in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ deutlich spürbar. Der mit dem Grimme- und Fernsehpreis ausgezeichnete Kameramann Andreas Fischerkoesen liefert dazu die adäquaten, distanzierten Bilder, auch von Originalschauplätzen in Freising.
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Daten DVD „Mobbing: Veröffentlichung: 17.10.2013; Label/ Vertrieb: Telepool im Vertrieb von KNM Media; Genre: Drama; Produktionsland: Deutschland 2012, FSK: 12; Regie: Nicole Weegmann, Buch: Eva Zahn, Volker A. Zahn, Darsteller: Susanne Wolff. Tobias Moretti, Andreas Lust, Bettina Mittendorfer, Krista Stadler, Magret Völker; Tonformat: Deutsch DD 2.0, Bildformat: 16:9 – 1.77:1, Spieldauer: ca. 89 Min., EAN DVD: 4260144382509
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