Grauer Star: Was ist der Nachstar?

Was tun, wenn sich die Linse nach der Operation des Grauen Star erneut eintrübt?

Grauer Star: Was ist der Nachstar?

Nachwirkung bei einer Grauen Star Operation: Nachstar. (Bildquelle: © rfvectors.com – Fotolia.com)

Für die meisten Menschen sind vor der Entscheidung für oder gegen eine Augenoperation zur Beseitigung der Katarakt (medizinisch die Bezeichnung für Grauer Star) natürlich auch die möglichen Nebenwirkungen von Bedeutung. Einen echten Grund zur Skepsis gibt es dabei jedoch nicht, denn die operative Entfernung der getrübten Augenlinse ist ein modernes und ausgereiftes Verfahren auf medizintechnisch hohem Niveau. Die Operation, bei der die Augenlinse durch eine künstliche Linse ersetzt wird, ist die am häufigsten ausgeführte Operation in Deutschland. Sie gilt als unkompliziert und sehr sicher.

In seltenen Fällen entwickelt sich nach der Grauer Star OP der sogenannte „Nachstar“

Wie bei jeder Operation sind auch bei der OP am Grauen Star Neben- bzw. Nachwirkungen nicht ausgeschlossen. Zu den unerwünschten Effekten nach einem operativen Linsentausch gehört der sogenannte „Nachstar“. Der Nachstar tritt nicht unmittelbar nach dem operativen Eingriff auf, sondern entwickelt sich erst im Laufe der Zeit. Er kann dabei an Ausprägung zunehmen. In der Symptomatik sind sich die Katarakt und der Nachstar ähnlich, die Ursachen sind jedoch verschieden.

Nach der OP am Grauen Star: Was ist der Nachstar?

Der Nachstar wird meistens einige Monate bis Jahre nach der erfolgreichen Operation bemerkt. Wie auch beim Grauen Star fällt eine schmerzlose Verschlechterung des Sehens auf, die mit der Zeit zunehmen kann. Die Symptome erinnern meistens an die der Katarakt. Zur Entstehung des Nachstars ist zu sagen, dass die Linsenhinterkapsel bei der Operation erhalten bleibt, da die neue Kunstlinse in diese eingesetzt wird. Beim Nachstar handelt es sich um eine Eintrübung dieser Linsenhinterkapsel. Sie entsteht durch die „Wucherung“ von Zellen oder Bindegewebe wodurch sich die Linsenhinterkapsel eintrübt. Dies ist auf den operativen Eingriff zurückzuführen. Da die natürliche Linse fehlt, können die Linsenepithelzellen relativ ungestört wachsen und bis ins optische Zentrum der künstlichen Linse vordringen. Es hat sich herausgestellt, dass der Nachstar zumeist umso ausgeprägter ist, desto jünger der Patient ist. Der Nachstar tritt jedoch eher selten auf.

Wie wird der Nachstar nach der Kataraktoperation behandelt?

Der Nachstar wird behandelt, sobald er vom Patienten als störend empfunden wird oder sobald die Sehschärfe und/oder Kontrastwahrnehmung deutlich eingeschränkt sind. Die Behandlung kann sowohl durch eine Laserung der Linsenepithelzellen als auch chirurgisch durch einen Linsentausch erfolgen.

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Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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