Fälle aus der Tiermedizin

Besuch aus Geldern am Niederrhein

(NL/1192041006) Die Boxerhündin Delphy der Familie Übersohn aus Geldern am Niederrhein hatte eine fünf-stündige Reise nach Hamburg-Rahlstedt hinter sich. Ihr Herrchen berichtete mit nassen Augen von Delphys Odyssee durch die Op-Räume der ansässigen Tierärzte.

Ein Mamma-Tumor war vor einigen Wochen „großzügig“ entfernt worden. Das Resultat des Eingriffs: die verbliebene „Milchleiste“ schwoll an, wurde hart und härter. Das gesamte Milchdrüsengewebe der rechten Seite glich innerhalb weniger Tagen einer Teflonschicht. Delphy mochte mit diesem „Panzer“ am Bauch nicht mehr laufen. Sie wurde „so richtig krank“. In der zuständigen tierärztlichen Einrichtung entschloss man sich, die die gesamte „Milchleiste“ herauszunehmen. Die Haut wurde mit einer Wulstnaht mit Kammbildung wieder verschlossen.

Innerhalb weniger Tage war diese Wulstnaht geschwürig verändert. Hartes Bindegewebe siedelte sich an; in der Achselhöhle der gleichen Seite bildete sich geschwollenes entzündetes Gewebe. Auf der anderen Seite wurde das Milchdrüsengewebe dick und immer härter. Die zuständigen Tierärzte rieten von einer nochmaligen Operation ab. Für sie gehörte Delphy von nun an zu den Todgeweihten.

Und so lernten wir sie kennen: ein unglaublich liebes Wesen mit sehr traurigen Augen. Herr Übersohn sprach davon, ihr die letzte Spritze zu geben, was wegen der furchtbaren Veränderungen am Unterbauch durchaus seine Berechtigung haben konnte. Die Frage war: „Was würden Sie tun, wenn es Ihr Hund wäre, Herr Schrader“? Ich antwortete: „Wahrscheinlich handelt es sich dem Grunde nach um schwere lymphatische Stauungen mit den wirklich übelsten Folgen. Das gesamt Gesäuge muss ´raus und die große Gewebelücke muss mit Laser-Einsatz und Herbaderm bis zur Abheilung in einigen Wochen täglich gepflegt und verbunden werden. Henry Schein sollte das Verbandsmaterial und so genannte „bodies“ liefern.

Die gesamte OP dauerte zwei Stunden – und alle Beteiligten sahen sich hoffnungsvoll an. „Das muss wieder – und das wird wieder“ heisst es in Hamburger Flachdeutsch.

Zwei Tage später: Delphy nimmt gern und freudig ihre Nahrung. Sie spielt mit einer Helferin auf dem Parkplatz. Täglich einmal Lasern mit 6 Watt 2 Minuten und immer 50 g Herbaderm und die trickreiche Verbandstechnik mit Wundauflagen.

Wir werden es schaffen. Die Schwellung in der linken Achsel hat abgenommen, die Hinterbeine sind zwar etwas dicker geworden, aber mit der angewendeten Lymphdrainage durch die Tierphysiotherpeutin Nina Groth nehmen die leichten Schwellungen wieder ab. Außerdem bekommt Delphy das homöopathische Medikament Lymphomyosot – anscheinend mit Erfolg – und natürlich täglich eine Injektion Synulox.

Fazit: Gerade die Boxer haben ein sehr schwach ausgebildetes Unterhautgewebe. Wer im Gesäuge einen Tumor entfernen will, muss darauf achten, dass die „Jacke“ nicht zu eng geschneidert und der Lymphstrom nicht unterbrochen wird.

Heute am 12. Dezember habe ich Delphy auf dem Behandlungstisch wiedergesehen: Das Granulationsgewebe sprießt – es ist eine Freude. Sie ist sehr kooperativ und lässt die Versorgung der großen Wundfläche willig zu. Entzündungen? Keine Spur.

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